Newsletter Mai 2020
Seid gegrüßt
Seit der Corona-Pandemie habe ich mir aufgrund der Ausgangsbeschränkungen sehr viel Gedanken gemacht. Wie selbstverständlich sehe ich es doch, mich einfach frei zu bewegen. Diese Freiheit ist für viele auf der Welt nicht selbstverständlich. Und jetzt trifft es uns alle.
Welche Gedanken gingen mir noch durch den Kopf?
Tja, keinen Kontakt außerhalb meines Haushalts. Genau genommen keinen persönlichen Kontakt außerhalb meines Haushaltes. Kontakt zu meinen Mitmenschen kann ich durch das Telefon und Internet aufnehmen.
Was macht es aber trotzdem so schwer?
Für mich sind es die Berührungen, die Hand schütteln, eine Freundin bzw. einen Freund in den Arm zu nehmen. Das fehlt mir etwas. Meinen Mann umarme ich seitdem noch viel viel viel viel mehr.
Dann kam mir der Gedanken, was machen die Alleinstehenden?
Oje, dachte ich, die kriegen bestimmt einen in die Birne. Wie ist es erst, wenn beides nicht möglich ist – rausgehen und keine Berührungen – also, wie ist es wohl zurzeit im Altenheim? Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los! Also musste eine Lösung her.
„Nur für Euch!“ heißt meine Aktion.
Ich war Ende April mit Mikrophon im Hof vom Franziskushaus gestanden. Die AnwohnerInnen und die PflegerInnen waren alle am Fenster gestanden bzw. gesessen und haben meinen Erzählungen aus meinem langen Leben gelauscht. Schließlich bin ich 1253 Jahre alt. Da ist schon vieles passiert und ich habe ja so manche Persönlichkeit wie z. B. Richard Löwenherz und Gustav Adolf, der Schwedenkönig,
getroffen.
Es war für mich ein berührendes Erlebnis. Diese Freude in den Gesichtern der Menschen macht mich glücklich und zufrieden.
Warum schreibe ich euch das?
Die Aktion "Nur für Euch" soll alle dazu anregen vor den Heimen etwas vorzuführen. Also seid mal kreativ, aber mit zwei Meter Abstand zueinander. Die Sportler könnten Gymnastik aufführen, die Musiker und Sänger könnten etwas vorspielen bzw. vorsingen. Die square dance Tänzer könnten ein Tänzchen präsentieren. Die Hundehalter könnten eine Hundeshow abhalten. Ach, mir würde so viel einfallen, aber jetzt seid ihr dran. Überlegt einmal, was ihr unternehmen könntet und ruft einfach die Heimleitung an. Die PflegerInnen und AnwohnerInnen freuen sich über etwas Abwechslung.
Es würde mich sehr freuen, wenn ihr diesen Newsletter an eure Freunde weiterleiten könntet. Vielleicht fällt denen ja auch etwas ein.
Herzlichen Dank!
Gott zum Gruße und bleibt gesund!
Eure Chlodhild